Nationalpark und Weltnaturerbe Wattenmeer

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Die Küste von St. Peter-Ording gehört großteils zum Wattenmeer. Das Wattenmeer ist in Deutschland durch drei Nationalparks geschützt und zusammen mit dem Wattenmeer der Nachbarländer als Weltnaturerbe anerkannt. Gleichzeitig verkörpert die Wattenmeer-Region ein hohes kulturelles Erbe und ist Lebensgrundlage vieler Menschen. Dabei sind viele Arbeitsplätze, vor allem im Tourismus, vom langfristigen Schutz und Erhalt des Wattenmeere abhängig.

Fauna-Flora-Habitat (FFH)-Gebiet „Dünen St. Peter“

Der überwiegende Teil der binnendeichs gelegenen Dünenlebensräume gehört zum Schutzgebiet „Dünen St. Peter“ der europäischen Fauna-Flora-Habitat (FFH)-Richtlinie. Zusammen mit den westlich anschließenden Dünen des Nationalparks bildet das Gebiet die einzige größere Küstendünenlandschaft auf dem schleswig-holsteinischen Festland. Viele seltene, bedrohte Pflanzen- und Tierarten sandiger Küstenregionen sind dort heimisch. Diese Küstendünenlandschaft stellt einen Hotspot der Artenvielfalt dar.

© Dr. Hans-Ulrich Rösner

Lebensräume

Zu den Lebensräumen des Projektgebiets gehören die Dünen und Dünenwälder, Salzwiesen, Strandwälle, Brackwasserröhrichte, Strandseen und Pütten sowie der Strand (Außensand) von St. Peter-Ording. Umgeben von Meeres- und Wattgebieten, dem Eider-Ästuar sowie den auf der Landseite angrenzenden Marschgebieten präsentiert sich dieser Raum als eine einzigartige „Küstenlandschaft“.

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Dünen, Dünenwälder und Dünentäler

Herausragende Natur mit besonderem Artenreichtum und intensive menschliche Nutzung liegen in den Dünen von St. Peter-Ording eng nebeneinander. Große Teile der älteren Küstendünen befinden sich heute weiter landeinwärts und liegen teils hinter dem Deich. Nördlich des Ortsteils St. Peter-Bad befindet sich die besonders hohe Düne „Maleens Knoll“. Das umgebende Dünengebiet besitzt nicht nur einen ökologischen Wert, sondern bildet gleichzeitig den einzigen Hochwasserschutz für diesen Küstenabschnitt (im Unterschied zu den weiter nördlich und südlich gelegenen, bedeichten Küstenabschnitten). Seit Anfang der 1980er Jahre hat sich vorgelagert auf der Sandbank zudem ein neuer langgestreckter Dünenzug entwickelt.

Salzwiesen, Strandwälle, Brackwasserröhrichte, Strandseen und Pütten

Zwischen den alten Dünen und den vorgelagerten Sandbänken befinden sich Salzwiesen (bzw. „Sand-Salzmarschen“) mit weitgehend natürlichen Prielstrukturen sowie mehrere Strandseen, die insbesondere für die bedrohte Kreuzkröte wichtige Laichhabitate darstellen. Diese Feuchtlebensräume sind ein ökologisches „Juwel“, denn die Übergänge von den Salzwiesen hin zu Dünenvegetation, Trockenrasen, Schilfröhrichten, Weidengebüschen und Feuchtgrünland weisen einen herausragenden Artenreichtum auf, an den landesweit höchstens die Salzwiesen auf einigen der Wattenmeerinseln heranreichen.

Binnendeichs gelegen finden sich zudem wertvolle Püttengebiete (ehemalige Sedimententnahmestellen für den Deichbau). Diese brackwasserbeeinflussten Feuchtgebiete sind ein bevorzugtes Brut- und Rastgebiet für eine Vielzahl an Vogelarten und tragen zu dem hohen ökologischen Wert der Küstenlandschaft St. Peter-Ordings bei.

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Der Strand von St. Peter-Ording

Der St. Peter-Ording-Sand ist eine mit dem Festland verbundene große Sandbank. Anders als die Außensände im nordfriesischen Wattenmeer (Süderoogsand, Norderoogsand, Japsand) kann der St. Peter-Ording-Sand nicht weiter nach Osten wandern. Seit 1949 wuchs die Sandbank insgesamt auf und war in ihrer grundsätzlichen Lage stabil, wobei sich in der morphologischen Entwicklung immer wieder mehrjährige Sedimentations- und Erosionsphasen abwechselten. Dagegen sind in den letzten Jahren starke Sandverluste insbesondere am Rand der Sandbank bzw. ein Uferrückgang im Bereich des exponierten Ordinger Strandes zu verzeichnen.