Dünenschutzarbeiten zur Bekämpfung von invasiven Pflanzen

In den binnendeichs gelegenen Dünen von St. Peter-Ording sind die winterlichen Pflegemaßnahmen angelaufen. Ein Ziel ist die Entfernung der eingeschleppten Großfrüchtigen Moosbeere. Über Jahrzehnte hat sich diese Pflanze hier ausgebreitet und dabei viele seltene Arten verdrängt. Bekannt ist die aus Nordamerika stammende „Cranberry“ als Müslizusatz. Der Mensch brachte die Art an die Wattenmeerküste und auch in St. Peter-Ording ist sie weiter auf dem Vormarsch. In den Dünengebieten hinter dem Deich hat die Cranberry nahezu alle Dünentäler als dichter „Teppich“ besiedelt. Mehrere gefährdete heimische Arten sind dadurch verdrängt worden.

Baggern für fleischfressende Pflanzen und Kröten

Durch das „Plaggen“ der Dünentäler wird nun die Pflanzenschicht vorsichtig von einer Baggerschaufel abgetragen und dabei Täler wieder freigelegt und vertieft. Denn feuchte Dünentäler sind wertvolle Biotope für seltene bzw. verschollene Arten, wie z. B. für fleischfressende Sonnentau-Arten, die heimische Gewöhnliche Moosbeere und den Sumpfbärlapp. Auch die gefährdete Kreuzkröte soll durch die vorsichtige Vertiefung zusätzlichen Lebensraum gewinnen.

Vorsichtig schabt der Bagger mit seiner Schaufel durch eine Senke in den Dünen von St. Peter-Ording (Foto: J. Fröhlich / WWF)

Weiterhin werden Maßnahmen zur Bekämpfung der nicht-heimischen Kartoffelrose umgesetzt. In den vergangenen Jahrzehnten hat die Kartoffelrose einige der Dünengebiete in St. Peter-Ording großflächig überwuchert. Durch die starke Beschattung des Bodens sind die ursprünglichen Dünenflächen mit ihrer seltenen Tier- und Pflanzenvielfalt weitestgehend verschwunden. Daher soll die Kartoffelrose durch kontinuierliches Mulchen in den kommenden Jahren schrittweise zurückgedrängt werden. So verhindern wir die weitere Ausbreitung dieser Art und gewinnen verloren gegangenen Dünenlebensraum zurück.

Durch kontinuierliches Mulchen wird die Kartoffelrose schrittweise zurückgedrängt (Foto: A. Weber / WWF)

Die Kartoffelrose (Rosa rugosa) stammt ursprünglich aus Ostasien und wurde als Zierpflanze nach Europa gebracht. Da man sie mittlerweile entlang der gesamten Wattenmeerküste häufig sieht, wissen nur wenige, dass diese Art hier eigentlich gar nicht heimisch ist. Heimisch ist vielmehr die „Dünenrose“/Bibernellrose (Rosa pimpinellifolia), die an der Wattenmeerküste jedoch deutlich seltener zu finden ist. Im Vergleich zur Kartoffelrose hat die Dünenrose einen deutlich gedrungeneren Wuchs und breitet sich weniger stark aus.

25.01.2023 © Projekt Sandküste St. Peter-Ording