Die Ziegen sind zurück – Landschaftspflege mit Biss

Seit Mitte Mai ist eine tierische Pflegemannschaft zurück in den Dünen von St. Peter-Ording: Ziegen und Schafe übernehmen erneut eine wichtige Rolle im Projekt Sandküste St. Peter-Ording. Mit den Tieren des Owamboziegenhofs Friedrichsen führen der DHSV Eiderstedt, die Schutzstation Wattenmeer und der WWF die Beweidung fort. Sie fördert die Biodiversität und hilft, die Dünenlebensräume in St. Peter-Ording offen, artenreich und ökologisch wertvoll zu halten. Die Weidetiere drängen auch invasive Pflanzenarten zurück und schaffen wieder Platz für seltene heimische Pflanzen in den Dünen.

Im vergangenen Jahr zeigte der Einsatz von Owambo-Ziegen, unterstützt von Heidschnucken, vielversprechende Ergebnisse: Sie fraßen unerwünschte, invasive Gehölze wie die Spätblühende Traubenkirsche und die Kartoffelrose zurück und halfen unter anderem durch Vertritt offene Sandlebensräume für seltene Tier- und Pflanzenarten wiederherzustellen. Arten wie die Glockenheide, das Habichtskraut oder viele Wildbienen profitieren von den wieder freigelegten Sandflächen.

„Ziegen sind ideale Landschaftspfleger in den Dünen hinterm Deich. Durch ihren Verbiss von Gehölzen und den Vertritt fördern sie wichtige Dünenlebensräume und seltene heimische Arten der Dünen, die z. B. auf offene Sandflächen angewiesen sind“, erläutert Projektleiter Jannes Fröhlich vom WWF. Denn die umliegende Bebauung, der Wald und die Deiche haben den Einfluss der Naturkräfte wie Wind und Sturmfluten auf die binnendeichs gelegenen Dünenflächen stark reduziert. Eine Folge: es fehlen offene, sandige Flächen.

Weidezeitraum und Hinweise für Besucherinnen und Besucher

Die Tiere des Owamboziegenhofs Friedrichsen aus Jannebyfeld sind von Mitte Mai bis Anfang August u.a. auf eingezäunten Flächen südlich der Reithalle in St. Peter-Dorf. Die Flächen sind durch mobile Elektro-Zäune gesichert und werden regelmäßig versetzt.

Bitte nicht füttern! – Hunde sind anzuleinen! – Hundekot ist ordnungsgemäß zu entsorgen!

„Die Weidetiere dürfen nicht gefüttert werden, da dies für sie schädlich sein kann. Hunde sind wie gewohnt entsprechend den Bestimmungen des Landeswaldgesetzes ganzjährig an der Leine zu führen, Hundekot ist ordnungsgemäß zu entsorgen und das Wegegebot ist einzuhalten. Bei Zuwiderhandlungen drohen empfindliche Bußgelder“, führt Patras Scheffler, Revierförster des DHSV Eiderstedt sowie der Gemeinde St. Peter-Ording, aus. Entlang der betroffenen Wanderwege werden Informationstafeln über die Beweidung angebracht und Warnschilder weisen auf den Elektrozaun hin.